Atomare Kaltreserve ist Unsinn

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Mannheim kritisieren die derzeitige Diskussion um die Kaltreserve. Kohlekraft ist für sie keine Alternative zu Erneuerbaren Energien.

Derzeit geht die Bundesnetzagentur die umstrittene Kaltreserve an. Dabei ist auch der Block 3 des Großkraftwerks Mannheim in Gespräch. Der Mannheimer Landtagsabgeordnete Wolfgang Raufelder und energiepolitische Sprecher der Landtagsfraktion äußert sich dazu wie folgt: „Klar ist, dass ein Atomkraftwerk als Kaltreserve nicht funktioniert und auch nicht wünschenswert ist. Um ein Atomkraftwerk aus der Kaltreserve zu aktivieren wären einige Wochen notwendig. Die kurzfristige Unterstützung der Energieversorgung bei Engpässen, wie es die Netzagentur fordert, geht nicht. Deshalb kommt für diesen Notfall kein Atomkraftwerk in Frage.“

Die Vorstandssprecherin Eva Lübke des Kreisverbands von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Mannheim ergänzt: „Derzeit ist unklar, ob Kaltreserven überhaupt notwendig sind. Die Bundesregierung und die Bundesnetzagentur versäumen es, die Aussage zu Engpässen in der Energieversorgung der Bevölkerung in Mannheim aber auch in der Bundesrepublik zu belegen. Die Kaltreserve würde nur im äußersten Notfall für wenige Stunden oder Tage eintreten. Wir bezweifeln, dass es überhaupt dazu kommt.“

Wolfgang Raufelder abschließend: „Den Versuch das alte Kohlekraftwerk 3 des Großkraftwerk Mannheim mit nur 220 Megawatt in Kaltreserve zu halten steht nicht im Widerspruch zum Planfeststellungsbeschluss zum Block 9 des GKM Mannheim. Der Block 3 würde erst nach Inbetriebnahme des Block 9 vom Netz genommen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2013 vorgesehen. Es wäre deshalb möglich für einen Zeitraum eine Kaltreserve im GKM einzurichten. Trotz der aktuellen Diskussion hat sich unsere Ablehnung der Kohlekraft nicht verändert. Sollte die Kaltreserve kommen gehen wir davon aus, dass das Umweltministerium vor Ort die Bürgerinnen und Bürger in einer Informationsveranstaltung informiert.“