Der Mannheimer Süden wird bunt und summt!

Viele kleine Grünflächen an Mannheims Straßenrändern sind ungenutzt. Sie vermüllen und werden oft als „Hundeklo“ benutzt. Ebenso geht es den sogenannten Baumscheiben, die kleinen Grünflächen um die öffentlichen Bäume am Straßenrand.

„Wir möchten unsere Nachbarschaft schöner und nachhaltiger machen“ dieses Ziel verfolgt Ana Dovio schon seit vielen Jahren. Nicht nur vor ihrem eigenen Haus, sondern bei insgesamt 20 Baumscheiben hat Frau Dovio eine sogenannte Baumpatenschaft der Stadt Mannheim übernommen. Das Besondere ist aber nicht nur die reine Anzahl, sondern auch die Kriterien des Insektenschutzes nach denen diese von ihr angelegt werden. Wir verzeichnen in Deutschland seit Jahren ein massives Insektensterben: nach Angaben des BUND ging die Biomasse der Insekten binnen 27 Jahren um etwa drei Viertel zurück. Vor allem Wildbienen, Schmetterlinge und anderen Insekten sind aber auf naturnahe Flächen im Stadtgebiet angewiesen.

Zusammen mit Alice van Scoter, Bezirksbeirätin der GRÜNEN auf der Rheinau, sowie den  GRÜNEN Ortsverbänden des Mannheimer Südens (bestehend aus Neckarau, Lindenhof und Rheinau) wurden nun die Baumpatenschaften 2.0 ins Leben gerufen. Zunächst wurden einige gängige Samenmischungen die als bienenfreundlich gekennzeichnet waren untersucht. Leider entsprach keine den hoch gesteckten Anforderungen. Sie waren zumeist nicht auf die heimischen Insekten abgestimmt, und auch nur einjährig. In Zusammenarbeit mit der Biologin und grünen Stadträtin Gabriele Baier, einer ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet Naturgärten, wurde eine Samenmischung heimischer Pflanzen selbst zusammengestellt. „Das Besondere an unserer Mischung: sie ist mehrjährig und auf unsere heimischen Insekten und die sandigen Böden des Mannheimer Südens abgestimmt. So verschönern Anwohner*innen ihr direktes Umfeld mit blühenden Pflanzen vor der Haustür und bedienen gleichzeitig die Nahrungs- und Lebensraumbedürfnisse von  Bienen, Schmetterlinge und heimischen Insekten.“ so Alice van Scoter.  Über 1000 Tütchen wurden vom grünen OV Süd befüllt, zugenäht und viele schon verteilt und ausgesät.